Mit großer Vorfreude und dem Stolz, zu den 16 besten U18-Teams Deutschlands zu gehören, reisten die Volleyballerinnen des VfB 91 Suhl am letzten Wochenende nach Markdorf an den Bodensee. Nach einer langen Saison mit den Vizetiteln in der Landesmeisterschaft und der Regionalmeisterschaft und der damit verbundenen Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft durfte die Mannschaft um Trainerin Annamaria Polgar ein weiteres Kapitel Volleyballgeschichte für den Verein schreiben.

Ein Turnier mit Höhen, Tiefen – und jeder Menge Herz

Schon die Vorrunde hatte es in sich: Mit dem Schweriner SC (DM-Endplatzierung 7.), dem RC Sorpesee (Deutscher Vizemeister!) und der Volleyball Akademie Stuttgart (3. Platz!) warteten drei Hochkaräter auf die Suhlerinnen. Trotz mutiger Ansätze musste das Team hier Lehrgeld zahlen und verlor die Spiele mit 0:2. „Teilweise können wir mit sehr guten Gegnern auf hohem Niveau mitspielen“, resümierte Trainerin Polgar, „aber unsere Konstanz und Ballsicherheit reichen noch nicht aus, um so ein Niveau über ein gesamtes Spiel zu halten.“

Am zweiten Turniertag ging es dann in der Zwischenrunde „nur noch“ um die Plätze 13 bis 16. Hier zeigte die Mannschaft ihr Kämpferherz: Mit einem 2:0-Sieg gegen den VC Osnabrück erkämpfte sich Suhl das finale Spiel um Platz 13. „Ich war beeindruckt, wie die Mädels in der Lage waren, Rückstände aufzuholen und sich immer wieder aufzurichten“, lobte Co-Trainerin Daniela Seeber. Im letztlich abschließenden „Marathonspiel“ gegen die VG WiWa Hamburg bot das junge Team schließlich ein echtes Volleyball-Drama: Nach einem emotionalen 33:31 im ersten Satz, einer knappen Niederlage (29:31) trotz Matchball im zweiten Spielabschnitt und einem anschließend verlorenen Tiebreak, beendete der VfB 91 Suhl das Turnier als 14. von insgesamt 16 Teams.

Ein Turnier, das zusammenschweißt

Kapitänin Helene Funk blickte mit Stolz auf die Tage in Markdorf: „Es war eine tolle Erfahrung, bei der wir als Team viel mitnehmen konnten. Es war eine Ehre, gegen die besten Teams Deutschlands anzutreten.“ Besonders in Erinnerung bleibt ihr der Sieg gegen Osnabrück, aber auch „die gemeinsamen Abende in unserer Unterkunft, die Begegnung mit den Ziegen und Eseln auf dem Hof und der abenteuerliche Weg zum Bodensee.“

Auch Claudia Schriever, die das Team während der Saison mitbetreut und die Spiele verfolgt hat, zieht ein positives Fazit: „Die Mädels haben nie aufgegeben und sich in jedem Spiel gesteigert. Das verdient großen Respekt – gerade in dem Alter.“

Wichtige Lehren für die Zukunft

„Wir konnten über Strecken auch mit den Stützpunkten mithalten“, betonte Tobias Walther-Raßmann, Vorstand Sport des VfB 91 Suhl. „Aber am Ende zeigte sich, dass uns die Konstanz fehlt. Trotzdem sind wir stolz, was die Mädels erreicht haben.“ Für die Zukunft sieht Polgar vor allem die Notwendigkeit, „die hochwertigen Spielphasen zu stabilisieren und häufiger gegen starke Gegner zu spielen.“ Auch Seeber betont: „Wir haben Fortschritte im Angriff und Block gesehen. Jetzt müssen wir an der Konstanz und an der Kommunikation auf dem Feld weiter arbeiten.“

Ein Turnier, das mehr ist als nur ein Ergebnis ist

Auch wenn sportlich der große Coup ausblieb, bleibt die Deutsche Meisterschaft ein unvergessliches Erlebnis. „Die Mannschaft ist als Einheit auf und neben dem Feld gewachsen“, so Seeber. „Jeder hat für den anderen gekämpft und mitgefiebert.“ Kapitänin Funk bringt es auf den Punkt: „Ich bin sehr froh, dass wir uns für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert haben. Diese Erfahrungen werden mir auf meinem Weg viel weiterhelfen.“

Alle Ergebnisse des VfB 91 Suhl e.V.:

Sa, 03.05.2025:
Vorrunde Gruppe A1:
Schweriner SC : VfB 91 Suhl
2:0 / 50:29 (25:11 25:18)

VfB 91 Suhl : RC Sorpesee
0:2 / 31:50 (17:25 14:25)

VfB 91 Suhl : Volleyball Akademie Stuttgart
0:2 / 39:50 (18:25 21:25)

Zwischenrunde (Platz 13 – 16)
VfB 91 Suhl : VC Osnabrück
2:0 / 52:44 (27:25 25:19)

So, 04.05.2025:
Spiel um Platz 13 VfB 91
Suhl : VG WiWa Hamburg
1:2 / 68:77 (33:31 29:31 6:15)

Für den VfB 91 Suhl e.V. spielten:

Paula Walther (#17), Helene Funk (#8), Emira Klein (#33), Lucy Wagner (#9), Frieda Seeber (#1), Florentine Arndt (#72), Emily Bochert (#42), Lena Hofmann (#15), Lina Schwabe (#34), Leonie Dischner (#41), Nelly Schneider (#44), Fiona Jacobi (#4), Kristin Wirsching (#3)

Staff:

Annamaria Polgar (Trainerin), Daniela Seeber (Co-Trainerin), Claudia Schriever (Co-Trainerin), Tobias Walther-Raßmann (Teammanager)