Nicht nur dabei – mittendrin: U12 des VfB 91 Suhl sammelt wertvolle Erfahrungen bei den East Kids Masters
Ein Wochenende zwischen Staunen, Spannung und Stolz: Die Mädchen der U12 des VfB 91 Suhl wurden kurzfristig als Nachrücker zu den East Kids Masters eingeladen – einem neuen Turnierformat mit Mannschaften aus fünf ostdeutschen Landesverbänden. Unter 16 Top-Teams aus fünf Landesverbänden belegten die Suhlerinnen einen beachtlichen 12. Platz. Dabei gelang ihnen sogar ein Sieg gegen den amtierenden Thüringer Landesmeister.
Von der Nachnominierung zur Turnierteilnahme in Rekordzeit
Gerade einmal sechs Tage vor dem Turnierstart kam die Nachricht, dass der VfB 91 Suhl als Ersatz für ein nicht anreisendes Berliner Team einspringen könne. Für die Trainer Nicole und Thomas Sauer, die sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Wanderreise in Schweden befanden, begann ein Wettlauf gegen die Zeit.
„Wir wussten sofort, das ist eine riesige Chance für unsere Nachwuchsspielerinnen – aber organisatorisch eine Herausforderung. In kürzester Zeit mussten wir den Kader aufstellen und auf viel familiäre und vereinsinterne Unterstützung bauen“, erzählt Nicole Sauer.
Drei der sechs Spielerinnen sagten bereits zugesagte Auftritte bei anderen Vereinen ab, um mit dabei sein zu können – ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt im Verein. Auch die Trainerposition vor Ort wurde mit vereinter Kraft neu besetzt: Jugendtrainer Andreas Engel sprang als Co-Trainer ein, Sportvorstand Tobias Walther-Raßmann übernahm trotz parallelem TVV-Verbandstag die Verantwortung als Coach – ein Ausdruck echter Vereinsverbundenheit.
„Dass Tobias extra dafür seinen Termin beim Verband absagt, zeigt, welchen Stellenwert unsere Jüngsten im Verein haben. Es macht uns stolz, Teil dieser VfB-Familie zu sein“, so Thomas Sauer.
Auf der großen Bühne: Mitten rein ins Abenteuer
Schon die Eröffnungszeremonie mit Einlaufen, Gruppenbild und professionellem Ablauf war für die Spielerinnen ein Highlight – viele von ihnen erlebten ihr erstes Zwei-Tages-Turnier überhaupt. Trotz deutlicher Niederlage zu Beginn gegen MSV Bautzen behielten die Mädels den Kopf oben. Im zweiten Vorrundenspiel, das ein echter Volleyballkrimi war, schlugen sie überraschend den Schmalkalder VV mit 2:1. „Nach dem entscheidenden Punkt war die Freude riesengroß – Emotionen pur. Das Ziel, nicht Letzter zu werden, war plötzlich realistisch greifbar“, erinnert sich Tobias Walther-Raßmann. Nach der Niederlage gegen und SV Pädagogik Schönebeck konnte das Team sich dennoch über Platz der der Vorrundengruppe freuen.
Lernen, wachsen, weitermachen
In den folgenden Zwischenrunden- und Platzierungsspielen mussten sich die Suhlerinnen trotz großem Einsatz den technisch überlegenen Gegnern geschlagen geben. Doch die Partien gegen Volleys United, BVV Vorwärts und SG Erfurt wurden zur Schule des Spielverständnisses – mit jedem Satz, mit jedem Ballwechsel wurde gelernt und dazugewonnen.
„Wir sahen, was auf diesem Niveau bereits möglich ist. Es war wie ein Fenster in die Zukunft – ein starker Antrieb für unsere Trainingsarbeit“, so Andreas Engel. „Und: Die Mädels haben das richtig gut gemacht. Auch wenn mal Tränen flossen – sie standen wieder auf, hielten zusammen und zeigten Charakter.“
Auch Nicole und Thomas Sauer verfolgten das Geschehen im Livestream und standen mit den Coaches vor Ort im ständigen Austausch:
„Klar wären wir gern selbst dabei gewesen, aber wir konnten jede Minute mitfiebern und auch Impulse für die Weiterentwicklung der Mädels mitnehmen. Die Aufschläge, das Stellungsspiel – da sind viele gute Ansätze zu sehen.“
Mehr als ein Turnier – ein echter Meilenstein
Mit dem 12. Platz ließen die VfB-Mädchen nicht nur vier Mannschaften hinter sich, sondern kehren mit einer Menge Motivation, Teamgeist und Inspiration zurück. Und auch organisatorisch war das Turnier ein Beweis, wie gut beim VfB 91 Suhl auf allen Ebenen zusammengearbeitet wird – vom Vorstand über Trainerinnen und Trainer bis zu engagierten Eltern und Großeltern.
„Dieses Turnier war für die Mädels ein Geschenk – und vielleicht der Anfang von etwas Größerem. Jetzt wissen sie, wie es sich anfühlt, mit den Besten auf dem Feld zu stehen. Und sie wollen mehr davon“, fasst Thomas Sauer zusammen.
Nach der Siegerehrung kehrten die Suhlerinnen müde, aber glücklich nach Suhl zurück. Die Jacke, die zwischenzeitlich verloren schien, ist wieder aufgetaucht, der Muskelkater war spürbar. Doch vor allem bleibt eins: Die Erkenntnis, dass sie dazugehören. Nicht nur dabei – mittendrin.
Alle Ergebnisse im Überblick:
Samstag, 14.06.:
Vorrunde Gruppe:
MSV Bautzen 04 : VfB 91 Suhl
2:0 / 50:23 (25:12 25:11)
Schmalkalder Volleyballverein : VfB 91 Suhl
1:2 / 59:60 (25:19 20:25 14:16)
SV Pädagogik Schönebeck : VfB 91 Suhl
2:0 / 50:24 (25:13 25:11)
# | Mannschaft | Punkte | Satzpunkte | Spiele | Ballpunkte |
1 | SV Pädagogik Schönebeck | 6:0 | 6 : 0 | 3 | 150 : 56 |
2 | MSV Bautzen 04 | 4:2 | 4 : 2 | 3 | 119 : 118 |
3 | VfB 91 Suhl | 2:4 | 2 : 5 | 3 | 107 : 159 |
4 | Schmalkalder Volleyballverein | 0:6 | 1 : 6 | 3 | 118 : 161 |
Zwischenrunde (um Einzug ins Viertelfinale):
Volleys United 2021 : VfB 91 Suhl
2:0 / 50:18 (25:11 25:7)
Sonntag, 15.06.
Zwischenrunde Platz 9-12:
VfB 91 Suhl : Berliner Volleyball Verein Worwärts
0:2 / 34:50 (13:25 21:25)
Spiel um Platz 11:
VfB 91 Suhl : SG Erfurt electronic
0:2 / 31:50 (10:25 21:25)
Für den VfB 91 Suhl spielten:
Elena Sauer, Paula Sauer, Marlene Brand, Bella Engel, Ida Sonnefeld und Luisa Moczarski






Fotos: Steffen Köhler (Schmalkalder Volleyballverein)