U16 überrascht beim Landesfinale
Am vorletzten Sonntag (03.03.2019) war es endlich soweit. Nach fünf Vorrunden stand das U16-Landesfinale in Sonneberg an. Pünktlich um Neun traf die Truppe vom Trainertrio Freigang/Oeltermann² in der Lohau-Halle zur Vorbereitung ein. Erste Gegner in Staffel B der Vorrunde sollten der VC HiLa sowie die Goldfavoritinnen vom Erfurter Sportgymnasium sein, die als Vorjahresmeister nicht in der Qualifikation spielen mussten.
Ohne Druck spielten die Suhlerinnen im ersten Satz gegen Erfurt ganz passabel mit, konnten aber den starken Angriffen der Erfurterinnen nichts entgegensetzen und verloren 11:25. Völlig überrumpelt wurden die Erfurterinnen dann in Satz zwei. Die Freigang-Truppe spielte mit Witz und viel Engagement und lag bis zur Satzmitte sogar in Führung. Nach Erfurts zweiter Auszeit zogen die Gegnerinnen das Tempo richtig an und konnten im Satz ausgleichen und diesen dann mit 25:17 und somit das Spiel mit 2:0 für sich entscheiden.
Viel wichtiger war das zweite Gruppenspiel. Um sich für das Halbfinale zu qualifizieren mussten die jungen Damen vom VC Hila geschlagen werden, damit der Traum von einer Medaille nicht vergebens wäre. Unerwartet nervös starteten die Suhlerinnen in das Spiel, das lange punktemässig auf Augenhöhe blieb. Mit vielen Eigenfehlern auf Suhler Seite wurden die Gegnerinnen stark gemacht und der Spielfluss auf eigener Seite blockiert. Erst in der Crunchtime legte Leonie Geißler für den VfB mit einer Aufschlagsserie den Grundstein zum 25:20-Satzerfolg. Das brachte dann im zweiten Satz endlich die nötige Ruhe in das Spiel der Suhlerinnen. Schnell konnte man sich absetzen und am Ende den Satz souverän 25:12 gewinnen. Das erste Ziel war erreicht: Halbfinale!
Wie nicht anders erwartet, hatte sich in Gruppe A Sonneberg als Gruppensieger gegen Gotha und Schmalkalden durchgesetzt. Showdown in der Lohau-Halle. Durch die gesamte Qualifikation hatte sich dieses Südthüringen-Duell gezogen, immer mit dem gleichen Ausgang: Sieg für Sonneberg. Natürlich waren auch an diesem Tag die starken Spielzeugstädterinnen die klaren Favoriten, die auch intern unter den Coaches als Toppfavorit auf Gold gehandelt wurden.
„Wir haben nichts zu verlieren. Geht raus, hängt euch voll rein, spielt mit Spaß und dann sehen wir, was geht“, so die Ansage von Coach Freigang. Besser kann man den Spielverlauf auch nicht beschreiben. Die jungen Wilden des VfB gaben alles. In der Annahme standen Leo Stark und Lis Mosich wie ein Bollwerk, im Angriff konnten Lilly Koch über Mitte und Johanna Haferung über Diagonal immer wieder eindrucksvoll punkten, von der unermüdlichen Zuspielerin Anne Hoyer glänzend in Szene gesetzt. Als tatsächlich der Satzball zum 27:25 für Suhl am Boden landete, konnte es das Team gar nicht fassen.
„Wahrscheinlich waren die Mädels vom Gewinn des ersten Satzes so überwältigt, dass sie erst zum Ende des zweiten wieder zu ihrem Spiel fanden. Anders kann ich mir den Verlauf nicht erklären“, so Co-Trainerin Magdalena Oeltermann. Mit 14:25 ging dieser deutlich zu Gunsten des 1. Sonneberger VC aus – Satzausgleich, der Tie-Break musste entscheiden.
Voll konzentriert, wieder stabil in Annahme und Abwehr, starteten die Suhlerinnen in den dritten Satz. Bis zum Seitenwechsel erarbeiteten sie sich einen 8:3 Vorsprung, der durch unermüdliche Arbeit des gesamten Teams auch in dieser Höhe absolut verdient war. Die Coaches versuchten so viel Ruhe wie möglich von außen auf das Feld zu bringen und das Team um Kapitänin Lilly Koch stand wie aus einem Guss. Als beim Stand von 14:6 der Matchball für Suhl dann tatsächlich verwandelt wurde, gab es kein Halten mehr. Es wurde gefeiert, als hätte man die WM gewonnen und das verdient und zu recht. Der erste Sieg in dieser Saison gegen die Dauerrivalinnen aus Sonneberg und das ausgerechnet im Halbfinale der Landesmeisterschaft. Besser geht es nicht.
„Auf den Punkt haben die Mädels endlich ihr Potential nicht nur gezeigt und abgerufen, sondern sich auch endlich selbst belohnt. Sowas von verdient. Wir als Trainer ziehen den Hut vor der Leistung des gesamten Teams“, so Maik Freigang nach dem Finale, das man erwartungsgemäß (wieder mit 0:2) gegen Schwarz-Weiß Erfurt I verlor. „Wir hatten ja auf Bronze gehofft, aber mit Silber heim zu fahren, ist die schönste Belohnung für unsere Arbeit mit den jungen Ladies“, so Cotrainer Martin Oeltermann. „Am Ende haben alle aus dem Kader spielen können und sich den Vizemeistertitel richtig hart erarbeitet.“
Am 31. März geht es dann für die Suhler U16-Vertretung nach Erfurt zum Regionalfinale Sachsen/Thüringen.
Es spielten: Anne Hoyer, Lilly Koch, Leonie Stark, Johanna Haferung, Paula Mitulla, Helena Jäger, Leonie Geißler, Lis Mosich, Lara Treybig, Sophia Müller, Luisa Csarnetzki, Leonie Oertwig